8 kilometer
200 Höhenmeter
5 Stationen
1 Mittagessen
1 schiffahrt
Wandere selbständig durch das atemberaubende Panorama der Region Interlaken und lerne die Schweiz von ihrer natürlichsten Seite kennen. Geniesse an 5 verschiedenen Stationen exklusive Biere oder Weine aus der Region. Im Restaurant „Oberländerhof“ in Bönigen wartet zum Mittagessen ein weiterer kulinarischer Höhepunkt auf dich.
wegbeschrieb
1) Youth Hostel
Nachdem ihr euer Willkommensgetränk genossen habt (ihr dürft
es auch auf den Weg nehmen), verlässt ihr das Youth Hostel und
geht zuerst kurz nach rechts, danach nochmals rechts unter den
Bahngleisen durch und an die Aare. Ihr folgt der Aare, bis ihr an den
Brienzersee kommt und wandert dann bis zum Strandbad Bönigen.
2) Strandbad Bönigen
Hier dürft ihr das zweite Getränk abholen. Danach geht’s nicht
mehr weit, über die Lütschine und bis an die Seestrasse zum Restaurant Oberländerhof.
3) Oberländerhof
Gegen Abgabe des Coupons erhält ihr im Restaurant Oberländerhof das «Tüürli-z’Mittag» und ein Getränk (Bier und/oder Wein,
Alkoholfrei). Bitte achtet auf die Abfahrtszeit des Schiffs nach
Ringgenberg (14.25 Uhr)! Das dürft ihr nicht verpassen. Ihr solltet spätestens 5 Minuten vor Abfahrt an der Ländte bereitstehen.
Beim nächsten Halt verlässt ihr das Schiff schon wieder. Falls ihr
den Ausstieg verpasst, gibt’s auch kein Zurück mehr.
4) Burgseeli
Nach Verlassen des Schiffs folgt ihr links dem aufsteigenden Wanderweg Richtung Ringgenberg. Nach der Kirche biegt ihr links ab.
Ihr kommt auf die Brandstrasse welcher ihr bis zum Schluss folgt.
Im Wald geht’s rechts den Hügel hoch und hinten wieder runter
zum Burgseeli.
5) Riverlodge
Ihr verlässt das Burgseeli dort, wo ihr gekommen seid und geht
zurück auf den Wanderweg. Etwas erhöht geht ihr jetzt dem Burgseeli entlang Richtung Interlaken. Durch den Wald geht’s runter
nach Goldswil. Wenn ihr nun dem rechten Aareufer folgt, könnt ihr
die Riverlodge nicht verpassen. Beim Kühlschrank unter dem Pavillon dürft ihr euch bedienen. Bitte den Coupon in die Kasse legen
und für jedes weitere Getränk den entsprechenden Betrag in die
Kasse legen oder twinten.
Bitte die Gläser und Säckli beim Personal des Youth Hostel zurückgeben und die deponierte ID mitnehmen
1) youth hostel
Internationaler Bahnof Interlaken Ost
Der Bahnhof Interlaken Ost ist Symbol für die internationale Bedeutung und Verknüpfung Interlakens. Es besteht eine direkte Intercity-Verbindung von Hamburg nach Interlaken Ost. Andere europäische Grossstädte und Tourismusziele wie Paris, Milano und Berlin sind mit jeweils einmal Umsteigen bequem erreichbar. Interlaken ist deshalb für viele Touristen ein beliebter Stopp auf ihrem Europatrip.
Schiffe vor der Eisenbahn im Berner Oberland
Die Schiffe waren im Berner Oberland noch wesentlich früher auf Kurs als die Eisenbahn. 1834 legten die Gebrüder Knechtenhofer den Grundstein für die Ausflugs-Schifffahrt auf dem Thunersee. Um ihr Hotel in Thun zu beleben, bestellten die Gebrüder Knechtenhofer 1834 in Paris ein eisernes 16-PS-Dampfschiff.
Die Schifffahrt auf dem Thuner- und dem Brienzersee verband die lokale Bevölkerung ab dann mit dem Rest der Welt und legte den Grundstein zum modernen Tourismus im Berner Oberland. So beförderten Postkutschen und Fuhrwerke Reisende und Waren nach Thun, wo dann zur Weiterbeförderung Richtung Interlaken das Dampfschiff benutzt wurde. Die Strecke Hofstetten-Neuhaus dauerte damals ohne Zwischenhalt rund 75 Minuten. Ab Interlaken-West (Neuhaus) ging’s wieder auf der Strasse weiter bis Bönigen, um dann auf das Brienzerseeschiff zu wechseln. Das war die sogenannte Belle Epoque!
„Viel zu grossartiges Projekt“ – Verbindung zwischen Brienzer- und Thunersee abgelehnt
In dieser Periode liess der Hotelier und Pionier Knechtenhofer einen Plan für einen durchgehenden Schiffahrtskanal zwischen dem Thuner- und Brienzersee ausarbeiten, um ihn der damals neugegründeten Schiffahrtsgesellschaft vorzulegen. Die Herstellungskosten dieses Kanals, für den eine Kammerschleuse und eine Haltstation auf der Höhenmatte in Interlaken vorgesehen war, wurden von Lanicca auf etwa 650000 Schweizer-Franken alter Währung (rund 930000 Fr. n. W.) berechnet. Das Projekt wurde aber von der neuen Gesellschaft als ein zu weitgehendes, viel zu grossartiges abgelehnt.
Escapade - Spiezer Alpine Weinkultur
Der Weinkeller, in dem die Weine entstehen, befindet sich in den Gemäuern des Schlosses Spiez, dessen älteste Teile aus dem 10. Jahrhundert stammen. So lange zurück reicht auch die Weintradition am Thunersee. Zwischenzeitlich aufgegeben, wurde sie anfangs des letzten Jahrhunderts von einigen Enthusiasten wiederbelebt. Sie gründeten einen Verein, der 1942 in eine Genossenschaft umgewandelt wurde. Rund 120 Genossenschafterinnen und Genossenschafter stehen heute hinter dem Gedanken, das Kulturgut von Reben und Wein in Spiez zu fördern und zu erhalten. Manche von ihnen packen bei der Ernte mit an, andere organisieren Degustationen, helfen bei Veranstaltungen, zeigen ihren Freunden den Rebberg oder machen ganz einfach mit Gleichgesinnten eine Flasche Spiezer auf.
Die Weine werden in drei Linien präsentiert: See, Berg und Gipfel.
Ergänzt werden sie durch die Weine der See- und Bergfreunde, den sogenannten Freunde Weine. Zusammen mit befreundeten Winzern aus dem Jura und den Alpen, die an dieselbe Qualität und hohen Standards glauben, erzeugt Spiezer Alpine Weinkultur ausdrucksstarke Weine, für genussvolle Momente mit Freunden. So entstehen ausgewogene, vielschichtige und trinkreife Qualitätsweine, die sowohl aus eigenen Trauben wie auch den Trauben von Freunden stammen. Zu dieser Linie gehört auch der Cuvée „Escapade“.
Was ist eigentlich ein Cuvée?
Das Wort «Cuvée» stammt vom französischen «cuve», was Bottich oder Weinbehälter bedeutet. Im ursprünglichen Sinne versteht man darunter eine bestimmte Menge Wein, also eigentlich ein Fass Wein. Heute steht der Begriff für einen Verschnitt von mehreren Weinen aus unterschiedlichen Rebsorten oder Lagen. Da sich «Verschnitt» aber so technisch, fast schmerzhaft, anhört, verwenden wir im deutschsprachigen Raum gerne Bezeichnungen aus anderen Ländern, wie eben Cuvée, Assemblage oder Mariage. Ziel ist es, dass der verschnittene Wein besser schmeckt als jede Partie für sich. Man möchte durch verschiedene Rebsorten eine Harmonie von Alkohol, Aromen, Säure, Tanninen und Farbe erreichen.
Bukett:
gelbfruchtige Anklänge, Melisse und Zitrusnoten
Gaumen:
sehr frisch, beachtliche Länge und Mundfülle
Wein und Speisen:
Apéro, Kürbisgerichten, Vegi, Meerfisch, Asiatisch & Fusion-Kitchen
Rebsorten:
Riesling-Sylvaner, Viognier, Sauvignon Blanc, Kerner
Harder - Rugenbräu
1866 gründete der Grossrat Christian Indermühle aus Kiesen auf der Gasthausmatte des Gasthofs Hotel Interlaken die Brauerei und Brennerei Indermühle. Nach seinem Tod übernahmen seine Söhne die Brauerei, mussten sie allerdings wegen finanzielle Engpässe verkaufen. Der bayerische Braumeister Joseph Hofweber (*1845) übernahm die Brauerei und baute auf dem Rugen das Brauhaus. Damals gab es noch eine zweite Brauerei auf dem „Bödeli“: Die von Emil Horn. Während des Ersten Weltkrieges beschlossen die J. Hofweber & Cie. AG mit Emil Horn zu fusionieren. 1935 entstand die Kollektivgesellschaft J. Hofweber & Cie. AG und Gebr. Horn. 1968 wurde daraus dann die Aktiengesellschaft Rugenbräu AG gegründet. Bis heute befindet sich die Brauerei im Besitz der Familie Hofweber. Andrea Dähler-Hofweber ist Verwaltungsratspräsidentin.
Was ist eigentlich ein Bockbier?
Bockbiere gehören zu den Starkbieren. Um ein Bier „Bockbier“ nennen zu dürfen, benötigt es eine Stammwürze von mindestens 16 %. Je mehr Malz beim Brauen eingesetzt wird, desto höher steigt der Stammwürzegehalt. Als Stammwürze wird jener Anteil gelöster Stoffe bezeichnet, die sich im Biersud vor der Vergärung befinden. Dazu gehören vor allem Zucker, aber auch Vitamine, Mineralien, Eiweiss, Aromastoffe oder Malzstoffe. Daraus resultiert ein hoher Alkoholgehalt, der zwischen 6 und 12 Prozent liegen kann. Ob es sich um ein obergäriges oder untergäriges Bier handelt, ob es hell oder dunkel ist, geht aus dem Namen Bockbier nicht hervor. Der Name bezieht sich nur auf die Stammwürze. Bockbiere schmecken viel intensiver als normale Biere. Sie dienen weniger dem Löschen des Durstes als vielmehr dem Geniessen. Man stürzt ein Bockbier also nicht herunter, sondern trinkt es langsam.
Harder Bier:
Das untergärige Bockbier mit runder Malzaromatik und einem Hauch Saphirhopfen, begleitet von einer rezent-angenehmen Bitterkeit.
Alkoholgehalt:
7.2 % Vol.
Bittereinheit (IBU):
25 – 30
2) Strandbad
Wendelsee
Der Brienzer- und der Thunersee entstanden aus einem einzigen grossen See: Der Wendelsee erstreckte sich zwischen den heutigen Orten Meiringen und Uttigen. Er entstand durch den Rückzug des Aaregletschers nach der letzten Eiszeit vor ungefähr 10’000 Jahren und wurde von der Aare durchflossen. Durch die Ansammlung von Geschiebe von der Lütschine und dem Lombach entstand über die Jahre ungefähr in der Mitte das „Bödeli“. Die vollständige Trennung in zwei Seen, den Brienzersee und den Thunersee, ist nachweislich ums Jahr 1000 abgeschlossen, wahrscheinlich war sie aber schon früher komplett.
Türkise Farbe
Der Brienzersee ist weltbekannt für seine türkise Farbe. Ein Grund für diese Farbe ist der Fluss Lütschine, den ihr auf dem Weg zur nächsten Station überqueren werdet. Die Lütschine entspringt in den Tälern von Grindelwald und Lauterbrunnen. Sie werden von den Gletschern gespiesen und enthalten deshalb viele Sedimente, was zu der grau-hellen Farbe des Flusses führt. Vermischt mit dem blauen Seewasser entsteht dann das türkis.
Der Name Lütschine stammt übrigens vom keltischen Namen leucos, leuca, was «weiss» oder «hell, glänzend» bedeutet.
Die Fischerei war früher essenziell für die Bewohner von Bönigen und den meisten anderen Dörfern am See. Heute gibt es noch einen einzigen Berufsfischer auf dem Brienzersee. Und auch er arbeitet noch 70% auf einem anderen Beruf.
Chasselas - Le Baumli
Dies ist die Geschichte eines jungen Winzer Önologe-Paares. Die beiden Önologen wollten ihr eigenes Weingut in der Region des Bieler Sees gründen. Eine wegen seines typischen Weinbaugebietes, seinen atemberaubenden Landschaft und vor allem wegen seiner Vielfalt ausgewählte Region. Leider besaß keiner der beiden ein Familienanwesen. Ein langer Weg voller Herausforderungen wartete auf die beiden. Doch letztendlich konnten sich Stéphanie Horger und Marvin Aebischer mit einem Quentchen Glück in Tüscherz niederlassen. Zu ihrem Glück und zu dem des Weines.
Die Königsrebe Chasselas
Herzstück des Schweizer Weinbaus ist die Chasselas-Traube (auch Gutedel oder Fendant genannt). Chasselas ist die meistangebaute Rebsorte in der Schweiz, wo sie rund 40% der gesamten Rebfläche einnimmt.
Unproblematisch in den Kulturen und ein sicherer Wert im Ertrag ist Chasselas im Keller eine Diva. Sie verzeiht keinen Fehler.
Im Anbau ist der Chasselas heikel. Die frischen Triebe sind empfindlich auf Windbruch und sowohl die Laubwand als auch die Trauben sind anfällig auf Pilzkrankheiten. Findet die Blüte bei ungünstiger Witterung statt, neigt der Chasselas zum Verrieseln (Abfallen unbefruchteter Beeren). Andererseits muss bei einer guten Blüte mit einer eindrucksvollen Ertragsleistung gerechnet werden. Die Regulierung des Ertrages ist daher ein Muss bei dieser Traubensorte. Anfang der 1980er-Jahre ertranken das Wallis und das Waadt aufgrund der Überproduktion förmlich im Chasselas. Die Philosophie «Masse statt Klasse» führte in den 1980er-Jahren zu ungeahnten, logistischen Problemen: Sogar in öffentlichen Schwimmbädern musste übrig gebliebener, unverkäuflicher Chasselas gelagert werden. Heute wird zwar immer noch viel Chasselas produziert, aber einer mit viel Profil und Klasse. Die Sorte mit zurückhaltendem Eigengeschmack reagiert stark auf den Einfluss des Anbauortes. Am Chasselas gefällt seine eher neutrale, filigrane Aromatik, welche die unterschiedlichen Böden oder klimatischen Bedingungen der einzelnen Weine spiegelt.
Kama Citra - Haarige Kuh
Die Brauerei Haarige Kuh ist eine eigenständige Handwerksbrauerei mit Sitz in Interlaken, Schweiz. Andrew Taylor und Glynn Gillies sind beide aus Schottland und fingen 2015 an, in Interlaken ihr eigenes Bier herzustellen. Zuerst in der Küche, dann in der Garage und mittlerweile in der eigenen Brauerei tüfteln die beiden stets an neuen Bieren rum und haben sich damit in der Schweiz einen Namen gemacht. Inspiriert von der Craft Beer-Szene in den USA und Grossbritannien wird mittlerweile eine breite Palette an Bieren von IPA bis Sours gebraut.
Alle Biere sind ungefiltert, nicht pasteurisiert und nicht verfeinert, wodurch der Geschmack, die Aromen und die Konsistenz maximiert werden.
OBERGÄRIG UND UNTERGÄRIG: Was ist was?
Tatsächlich aber gibt es weit über 100 verschiedene Bierstile. Jedoch werden ganz generell all diese Bierstile in zwei Gruppen unterteilt – in „Ale“ und „Lager“. Deutsch übersetzt geht es um obergärig und untergärig. Ale ist obergäriges Bier, Lager untergäriges. Ob ein Bier obergärig oder untergärig ist, hängt davon ab, mit welcher Hefe es vergoren wurde. Obergärige Hefen wandeln Zucker am liebsten bei warmen Temperaturen in Alkohol um, untergärige Hefen arbeiten bei kalten Temperaturen.
Ales sind Biere, die mit einer obergärigen Hefe vergoren werden. Sie schwimmt an der Oberfläche des Bieres (oben!). z.B.: Pale Ale, IPA, Stout und Porter, Weißbier
Lager sind Biere, die mit einer untergärigen Hefe vergoren werden. Sie fällt während der Gärung nach unten, sammelt sich am Boden des Tanks (unten!). z.B.: Pilsener, Helles, Märzen
Kama Citra Bier:
Ein Single Hop Pale Ale, welches durch die Beigabe von Citra Hopfen und durch die Kalthopfung voll von tropischen Früchtearomen ist.
Alkoholgehalt:
5.0 % Vol.
Bittereinheit (IBU):
28
Stammwürze:
11.0° Plato
3) Oberländerhof
„Tor zum engeren Berner Oberland“
Bönigen hätte Ende des 19. Jahrunderts das Tor zum engeren Oberland werden sollen. So spekulierten jedenfalls die Gesellschafter der Bödelibahn (BB), die die Teilstrecke von Interlaken Zollhaus (Interlaken Ost) nach Bönigen bauten und, um den Schiffahrtsgesellschaften zuvorzukommen, auch gleich die Schiffländte Bönigen. Es kam aber anders. Interlaken Ost wurde zum Verkehrsknotenpunkt und die Bödelibahn nach Bönigen kaum genutzt. Die Schliessung wurde zum Thema.
Die Vorstellung, mit dem internationalen Schienennetz nicht mehr direkt verbunden zu sein, liess viele Böniger Gemüter heftig aufwallen. In einer im März 1966 von 255 Stimmbürgern besuchten Gemeindeversammlung wurde der Gemeinderat von Bönigen beauftragt, sich energisch für die Beibehaltung des Bahnbetriebes einzusetzen – erfolglos. Vor fünfzig Jahren, am 31. Mai 1969, erfolgte die Betriebseinstellung, und die Anlagen der Teilstrecke von der BLS-Werkstätte bis Bönigen wurden schrittweise abgebrochen. Auch das Stationsgebäude fiel dem Bagger zum Opfer. Heute ist davon nichts mehr sichtbar.
Diese Umstände führten dazu, dass Bönigen heute von seinen Bewohnern und Gästen als Perle geschätzt wird, nicht so bekannt wie Interlaken aber dank Seeanschluss mindestens so pittoresk.
„Andresler“ – Ein Brauch und sein möglicher Unrsprung
Am 30. November feiern die Böniger den „Andresler+. Zudessen Ursprung» gibt es keine gesicherten historischen Quellen.
Paul Michel erklärte den Brauch damit, dass für manch wenig begüterte Familie dieser Tag, hatte sie den nötigen Zins nicht bereit – der 30. November war Pachtzinstag – kein Freudentag war. So hätten dann wohl Verwandte und Freunde mit dem Zins aushelfen müssen. So sei mit der Zeit der Brauch entstanden, dass die Kinder ärmerer Leute an diesem Tag bei Einbruch der Dunkelheit in Gruppen von Haus zu Haus gezogen seien um Naturalgaben zu erbitten. Als Dank hätten sie ein Lied gesungen oder ein Gedicht vorgetragen. Ernst Mühlemann hingegen leitetet das Treiben vom «Käsemahl» – einem fröhlichen Tag mit Speis und Trank – ab, den der Landvogt von Interlaken am 30. November mit seinen Landleuten verlebte.
Réflexion - Andreywein
Andreywein ist ein typischer Familienbetrieb in Ligerz am Bielersee. Die Brüder Gabriel und Silvan Andrey führen das Weingut in 5. Generation. Im Einklang mit der Natur und der wunderschönen Landschaft bewirtschaften sie ihre Rebberge mit viel Leidenschaft und Herzblut. Auf 15 Hektaren wachsen bei ihnen zahlreiche klassische sowie junge Traubensorten. Unsere Reblagen verteilen sich auf die Gemeinden Ligerz, La Neuveville (Schafis), Twann, und Le Landeron.
Réflexion Pinot Noir:
Diesen eleganten und fruchtigen Pinot Noir ernten Gabriel und Silvan mit seinem Team von speziell auserwählten Lagen. Er reift anschliessend im grossen alten Eichenfass (3’600 Liter), welches bereits seit drei Generationen im Einsatz steht. Ihr Urgrossvater hat das Fass in Auftrag gegeben und es steht bis heute im Keller von ihrem Grossvater. Die Idee war, dem Pinot Noir mehr Zeit zu geben und ihn bis zum nächsten Herbst, also ein ganzes Jahr, darin ruhen zu lassen. Dadurch entsteht die dezente Holznote, welche den eindrücklich runden Charakter mit der kräftigen Himbeernote vereint. Es ist eine innovative Herangehensweise an eine traditionelle Kelterungsart.
Bukett:
Dezente Holznote, Himbeere und Sauerkirsche
Gaumen:
Fruchtiger Auftakt, geschmeidig, rund und frisch
Wein und Speisen:
Passt perfekt zum Apéro oder zu Grilladen
Rebsorten:
Pinot Noir
Amber - Rotmoos Bräu
Reini beschliesst bereits 2005, sein eigenes Bier zu brauen. Inspiriert war er von Klein- und Privatbrauereien in Bayern. In der Schweiz war er dazumal unter den ersten Mikrobrauern.
Anfangs unterstützte ihn seine Frau Marlyse und bereits die ersten Biere fanden im Familen- und Freundeskreis guten Anklang. Sie entschieden sich deshalb, das Sortiment auszubauen.
2008 lernte Björn die Tochter von Reini kennen und mit ihr das Bier der Hausbrauerei. Er verliebte sich in beide und Reini konnte fortan auf seine Unterstützung zählen. Die beiden beschlossen, die Brauerei MarRei bei der Oberzolldirektion anzumelden. Seither steigt die Nachfrage und mit ihr das Sortiment.
2015 erfuhren die beiden, dass ihr bisheriges Braulokal von Amasuisse in Bönigen zurückgebaut wird. Im Cementwerk in Därligen fanden sie schlussendlich eine neue Bleibe.
Was sind Craft-Biere?
Es gibt keine eindeutige Definition, was unter „Craft-Bier“ zu verstehen ist. Aber Tendenzen und Trends können eine Vorstellung vermitteln, was darunter zu verstehen ist:
• Brau-Handwerk, kleine Brauereien: Brauhandwerk mit Leidenschaft, sorgsame und teils handverlesene Auswahl der Zutaten.
• Bierdiversität: Lust auf vielfältige Biere, verschiedenste Bierstile und Braurezepte, einheimische und ausländische Bierideen sind Vorbild der Craftbrauer.
• Kreativität und Experimentierfreudigkeit: Verschiedene Sorten von Malz und Hopfen werden kombiniert, um einen besonderen Geschmack zu erzielen. Es werden immer wieder neue Sude aufgesetzt, neue Kreationen ausprobiert, verworfen oder zu einem marktreifen Produkt gebracht.
• Charakter: jedes Craftbier hat einen eigenen Charakter – die einen mögen ihn, die andern gar nicht.
• Preis: Ein deutlich höherer Herstellungspreis zieht einen entsprechend höheren Verkaufspreis mit sich, der oft beim Doppelten bis Dreifachen liegt.
Amber Rotmoos:
Die bräunlich-rote, an Bernstein erinnernde Farbe erhält es durch eine Mischung aus sechs unterschiedlichen Gerstenmalzsorten.
Alkoholgehalt:
5.5 % Vol.
4) Burgseeli
Vom Fuleseewli zum Burgseeli
Ruhig und verwunschen liegt das romantische Burgseeli zwischen den beiden Orten Ringgenberg und Goldswil. Früher hiess das Burgseeli noch Fuleseewli. Der Name, übersetzt fauler See, war jedoch nicht gerade attraktiv, sodass man ihn umtaufte.
Früher wurde aus dem See Eis für die Bierbrauerei herausgesägt. Zu einer Zeit als es noch keine Kühlschränke gab, wurde an der schattigsten Stelle beim ehemaligen Zeigerhüsi im Hondrich Eis für die Bierbrauerei gewonnen. Bis in die 40er Jahre zersägten Einheimische mit halbierten Waldsägen von Brettern aus die dicke Eisschicht und transportierten die Eisstangen auf Schlitten zum Eiskeller.
Wachtfeuer
Das 17. Jahrhundert war eine unruhige Zeit. So gab es zum Beispiel den 30-jährigen Krieg, die Glaubensstreitigkeiten oder die Pestzüge. «In dieser Zeit warnten Wachtfeuer von Bern aus über die Gefahr. Die Warner von Ringgenberg-Goldswil orientierten sich am Wachtfeuer von Aeschi aus. Sie selber warnten dann die Bevölkerung von Brienz, von dort aus ging es dann weiter ins Hasli.
Indian Summer - Murmure du vent
Die Quereinsteiger Martina Christe und Christoph Riesen haben 2014 ihre ersten Rebstöcke angepflanzt. Die Weingärten liegen hoch über dem Bielersee, oberhalb Alfermée und Tüscherz sowie in Twann und verteilen sich inzwischen auf 2.4 ha. Die Vinifizierung von Weinen mit Charakter steht für Martina und Christoph an oberster Stelle. Im Keller in Meikirch werden die Trauben schonend und in reiner Handarbeit gekeltert. Ausnahmslos ohne Schönung und ohne Filtration und immer mehr in Spontangärung. Sie arbeiten im Rebberg und im Keller nach den strengen Richtlinien von Bio Suisse und Demeter.
Bei Neupflanzungen setzen Martina und Christoph auf neue Rebsorten, den sogenannten pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI). Der „Indian Summer“ ist ein fruchtiger Cuvée aus Pinot Noir und aus den PIWI Rebsorten Cabernet Jura, Regent, Léon Millot.
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWI):
Der Weinbau ist in erheblichem Masse von Pflanzenschutzmitteln in Form von chemischen oder biologischen Wirkstoffen (Fungiziden) angewiesen. Ohne den regelmäßigen Einsatz von diesen „Abwehrmitteln“ wäre eine qualitativ hochwertige Weinproduktion nicht möglich. Dies trifft sowohl auf den konventionellen als auf den ökologischen Weinbau zu. PIWIs sind die wahren Helden unter den Rebsorten. Sie brauchen diese ständigen „Abwehrmittel“ nicht, da sie von Natur aus gegen Pilzkrankheiten robust sind.
Martina und Christoph ist es ein Anliegen, das Klima zu schützen und sie setzen daher auf PIWI Rebsorten. Der indirekte Beitrag zum Umweltschutz ist beachtlich. Durch den reduzierten Bedarf an Pflanzenschutzmitteln werden Ressourcen gespart, die andernfalls für die Herstellung der Fungizide verwendet werden müssten. Darüber hinaus werden Energie und CO₂-Emissionen eingespart, die bei der Pflanzenschutzmittelherstellung und der Ausbringung dieser Mittel im Weinberg verbraucht würden. Das Ergebnis ist ein verringerter Maschinen- und Treibstoffaufwand in den Weinbergen.
Ringgenberg - Burgbier
Die Idee, das eigene Bier zu brauen, ist den beiden Kollegen Hans und Reto auf einem Camping im Wallis gekommen. Die beiden kennen sich bereits seit der kirchlichen Unterweisung. Beide sind in Ringgenberg aufgewachsen und beide arbeiten heute bei der Polizei. Das Bierbrauen dient ihnen als Kontrast zum Berufsalltag und die Leidenschaft fürs Brauen treibt sie an, immer wieder neue Kreationen zu entwickeln. Unterstützt werden die beiden von ihren Frauen. In ihrer Freizeit und mit viel Herzblut und Leidenschaft entstehen so in der Burgbier-Brauerei Biere, auf die das Dorf stolz ist. Nur die besten Zutaten kommen in die Sudpfannen und für alle Bierliebhaber ist etwas im Sortiment: Ob hell oder dunkel, hopfig oder malzig, fruchtig oder sauer.
Malz – die Seele des Bieres
Malz ist verarbeitetes und getrocknetes Getreide für die Bierherstellung. Dabei lässt sich fast jedes Getreide zu Malz verarbeiten. Das wohl bekannteste Getreide für die Bierherstellung ist die Gerste, sowie der Weizen. Malz ist im Prinzip zur Keimung gebrachtes Getreide. Der Prozess des Vermälzens ist in drei Stufen eingeteilt: das Weichen, das Keimen und das Darren. Dabei werden zuerst die Körner für ein bis zwei Tage in Wasser eingelegt. So saugt sich das Korn mit Wasser voll und die Keimung setzt ein. Das Darren, also die Trocknung des Korns unter Hitze, macht dieses haltbar und stoppt den Keimungsprozess. Je höher die Trocknungstemperatur ist, desto dunkler wird das Bier. Zum Brauen von Bier ist die Stärke des Getreides essenziell. Doch diese kann im Rohzustand nicht verwertet werden. Durch den bei der Malzherstellung angestoßenen Keimvorgang bilden sich im Korn Enzyme, welche Stärke und Eiweiss verarbeitbar und löslich machen. Gleichzeitig bilden sich Geschmacks- und Aromastoffe. Beim Mälzen entsteht Malzzucker, der von der Hefe aufgespalten und vergärt werden kann, sodass Alkohol und Kohlensäure ins Bier kommen. Das Mälzen ist also ein zentraler Schritt im Bauprozess.
Burgbier Ringgenberg:
Lager Hell
Alkoholgehalt:
4.6 % Vol.
Bittereinheit (IBU):
20
5) Tivoli Café Bar
Harder und Hardermannli
Ihr befindet euch am Fusse des Harders, dem Hausberg Interlakens. Vor vielen Jahren ging einmal ein Mönch auf dem Harder spazieren, als sein Blick plötzlich auf ein schönes junges Mädchen fiel, das Brennholz sammelte. Er folgte ihr und natürlich merkte sie das irgendwann. Sie bekam mehr und mehr Angst vor diesem alten, unheimlichen Mönch, der ihr folgte und wusste schliesslich keinen anderen Ausweg aus dieser Situation, als von einer Klippe zu springen. Sie starb und das himmlische Gericht entschied, dass der Mönch zur Strafe für den Rest seiner Tage in diesem Berg bleiben muss. Bis heute ist er buchstäblich in diesem Berg eingemeißelt.
Er ist jetzt ein Symbol von Interlaken und auch eine Art Schutzpatron. Jedes Jahr am 2. Januar werden an der „Harder Potschete“ die bösen Geister des Winters vertrieben und die Leute maskieren sich mit Holzmasken. Die Hauptfigur ist das Hardermannli.
MERCI UND AUF WIEDERSEHEN
Wir hoffen, dass euch das Tüürli gefallen hat und dass wir euch schon bald wieder begrüssen dürfen. Sei es in Interlaken, Unterbäch oder auf der Belalp. Alle Tüürlis findet ihr auf unserer Webseite.
Weitere tolle Erlebnisse in und rund um Interlaken findet ihr auf der Webseite der Tourismus Organisation Interlaken (www.interlaken.ch).
Schliesslich freuen wir uns über jegliche Art von Rückmeldungen auf Google, Instagram oder per Mail.
Liäbi Grüäss: Cindy&Jan
Oeil de perdrix - Johanniterkeller
Mit Leidenschaft das Beste aus dem herausholen, was Boden, Klima und Rebe hergeben, das ist Antrieb und Ziel von Martin Hubacher. Seit 1996 führt er das Johannitergut zusammen mit seiner Frau, Michaela Gabriel. Zahlreiche Auszeichnungen und ein beachtliches Medienecho bestätigen, was Kenner längst wissen: Der Johanniterkeller darf sich zu den besten Adressen der Region zählen. 2018 wurde Martin zum Berner Winzer des Jahres gekürt. 2021 ging die Auszeichnung SCHWEIZER WEINGUT DES JAHRES an das Weingut. Ein Höhepunkt und eine schöne Auszeichnung für das ganze Team. Ein erfolgreiches Produkt ist wohl immer das Resultat von Teamwork. Grosses Know-how und jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Reben steuern Antonio Damião und Nuno Brízido bei. Die beiden Portugiesen bringen einen Hauch südländischer Lebenskunst in die Twanner Bodenständigkeit. 2018 holte sich der Johanniterkeller als Verstärkung die Weiningenieurin Mélanie Gigon an Bord. Jeweils im Herbst kann sich der Betrieb zudem auf eine unermüdliche und treue Lese-Crew verlassen.
Was ist eigentlich ein Œil de Perdrix?
Der Œil de Perdrix, französisch für „Rebhuhnauge“, ist eine Spezialität aus dem Kanton Neuenburg. Diese Bezeichnung wurde gewählt, weil seine Farbe der Iris des Rebhuhns gleicht. Es handelt sich um einen Rosé, der zu 100% aus Pinot Noir hergestellt wird. Er erhält seine lachsfarbene Farbe dank einer kurzen Maischestandtzeit vor der Gärung. Die Schalen der roten Trauben verweilen während dieser Zeit im weissen Saft und geben Farbstoffe ab. Weil dessen Entwicklung nicht urheberrechtlich geschützt wurde, hat der «Œil de Perdrix» überall in der Schweiz sehr rasch Fuss gefasst.
Bukett:
Walderdbeere, Himbeere und rosa Grapefruit
Gaumen:
fruchtbetonte Aromatik
Wein und Speisen:
Apéro, Fischgerichte, exotische Gerichte
Rebsorten:
Pinot Noir
Himbo Weizen - Weidli&Bier
Das weidli& bier ist im „Weidli“ hoch über Merligen entstanden. 12 Jahre lang hat Stefan hobbymässig mit Blick auf den Thunersee und Niesen Bier gebraut. Yvonne fand Fermentationen aller Art schon immer toll und packte bald mit an. Nach einer 4-monatigen Wanderung von Mexiko nach Kanada und inspiriert von der dortigen Szene sowie der wilden Natur entstand im Jahr 2018 das Fermentationsprojekt „weidli&bier“.
Seit Frühling 2018 entstehen in der alten Käserei in Ringoldswil Spezialbiere in kleinen Mengen. Gebraut wird in einem alten Milchtank mit viel Handarbeit und Herzblut. Weidli&bier sind auf hopfige und fruchtige amerikanische Ales spezialisiert, finden jedoch auch die belgische und englische Braukultur toll und schrecken auch vor Wildgärungen nicht zurück. Zudem experimentieren sie gerne mit heimischen Früchten (wie Beeren), Wildkräuter oder Honig aus der Region und schätzen Kollaborationen mit anderen Kleinproduzenten.
Die grösste Inspiration findet weidli&bier in der unberührten Natur, in der Kunst des Fermentierens und in der Geschichte des Brauens.
Fermentation
Nach dem Brauen von heißer Würze, der ersten Phase des Produktionszyklus von Bier, folgt eine zweite Phase, die sogenannte Fermentation. Die Fermentation von Würze ist eine Manifestation des Stoffwechsels von Bierhefe. Die Hauptaufgabe von Bierhefe in der primären Fermentationsstufe besteht darin, einen Teil des Zuckers in der Würze in Alkohol umzuwandeln. Das sogenannte junge oder grüne Bier wird in einen anderen Tank gepumpt, in dem der fortgesetzte Fermentationsprozess eine geringere Intensität aufweist, jedoch bei einer niedrigeren Temperatur und einem höheren Druck stattfindet, während das Bier mit Kohlendioxid kohlensäurehaltig wird. Der zweite Teil des Fermentationsprozesses wird dann als Reifung des Bieres bezeichnet – die Nachgärung.
Himbo Weizen
Klassisches Weizenbier verfeinert mit Schweizer Himbeeren. Das rosafarbige obergärige Bier ist leicht süss und säuerlich
Alkoholgehalt: 5.4 vol %
Bukett: süss-säuerlich und fruchtig, leicht waldig
Gaumen: leicht, spritzig und süffig
Bier und Speisen: Ziegenkäse und fruchtbetonte Desserts
Sommer Challenge 2022
Poste dein bestes Tüürli-Foto auf Instagram und markiere uns. Mit etwas Glück gewinnst du dein nächstes Tüürli!
@degustationswanderung.ch